Nach dem Einrichten und der Nutzung der Handheld Retro-Konsolen (Emulation), tauchte der original Gameboy meiner Kindheit aus den Tiefen des elterlichen Kellers auf.
Eine kurze Recherche später war klar, das Gerät muss auf seine Funktionalität getestet werden. Es stellte sich raus, dass der Bildschirm einen erheblichen Pixelfehler aufwies, die Spiele-Cartridge aber generell noch funktionierte, was an dem charakteristischen Nintendo-Sounds (**pling**) beim Starten deutlich wurde.
Also begab ich mich auf die Fehlersuche und durchstöberte diverse Foren zu Reperatur- und Restaurationsanleitungen der original Nintendo Handheld-DMG-Konsole von 1989/90. Nach kurzer Recherche stellte sich zum Glück heraus, dass die Konsole sehr gut gereinigt und restauriert werden kann.
Mein Erlebnisbericht: Die Restauration eines Game Boy Classic (1985)
Schritt 1: Zerlegen der Konsole
Ich begann die Restauration meines Game Boy Classic mit dem Zerlegen der Konsole. Mit einem Y-Typ-Schraubendreher in der öffnete ich die Rückseite. Schon beim Entfernen der ersten Schrauben spürte ich die Spannung, ob das Innenleben die Jahre unbeschadet überstanden hatte. Vorsichtig löste ich die Flachbandkabel, die den Bildschirm mit der Hauptplatine verbinden, und trennte die Gehäuseteile. Die Menge an Staub und Schmutz war nicht groß – ich nahm trotzdem eine gründliche Reinigung vor.
Schritt 2: Reinigung und Überprüfung der Kontakte
Die Batteriekontakte waren leicht korrodiert, also legte ich sie fünf Minuten in Essigessenz ein und spülte sie anschließend gründlich mit Wasser ab. Für die Platine nutzte ich Isopropylalkohol, um kleine Rückstände zu entfernen. Mit einer Lupe überprüfte ich die Lötstellen und Kontakte. Zum Glück war alles intakt, sodass keine Lötarbeiten nötig waren. Das Gehäuse wusch ich mit warmem Wasser und Seife, um den gröbsten Schmutz zu entfernen.
Schritt 3: Reparatur des Bildschirms
Eines der bekanntesten Probleme beim Game Boy Classic sind fehlerhafte Displaylinien. Bei meinem Gerät waren fast alle Linien verschwunden. Mit einem Lötkolben und mittlerer Hitze (ca. 200 °C) setzte ich vorsichtig den Druck auf die Kontaktstellen zwischen Flachbandkabel und Displayglas um die Kontaktflüssigkeit wieder flüssig zu machen, damit sie sich wieder an den Kontakten verteilt. Nach einigen Minuten Geduld war das Bild wieder vollständig. Es fühlte sich unglaublich befriedigend an, das erste Mal das Pixelmuster des Bildschirms in seiner alten Pracht zu sehen.
Schritt 4: Bleichen des Gehäuses
Das vergilbte Plastik verlangte nach einer besonderen Behandlung. Ich entschied mich für das sogenannte „Retrobrighting“. Dazu gab ich Wasserstoffperoxid in eine Auslaufform und stellte diese unter eine UV-Lampe. Das Gehäuse wurde in die Lösung eingelegt. Nach zwei Tagen war das Ergebnis beeindruckend – der Game Boy erstrahlte wieder in seinem klassischen Grau.
Schritt 5: Test und Zusammenbau
Nach der Reinigung der weiteren Teile testete ich die Elektronik. Die Tasten klickten sauber, und das Display zeigte das bekannte Startmenü. Der Zusammenbau verlief reibungslos, da ich alle Teile während des Zerlegens sortiert hatte. Es war ein großartiges Gefühl, die letzten Schrauben anzuziehen und den Game Boy wieder in den Händen zu halten.
Schritt 6: Standesgemäße Präsentation
Zum Abschluss findet der Game Boy sein neues Zuhause in einem passgenauen Rahmen aus Holz mit Acrylglasfront. Der Game Boy meiner Kindheit, der einst in einer Kiste im Keller verstaubte, ist nun ein Blickfang in meiner Sammlung. Die Reise vom vergilbten Gehäuse und defektem Display hin zur voll funktionierenden Retro-Konsole war unglaublich befriedigend.
Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass es sich lohnt, alten Geräten neues Leben einzuhauchen – und gleichzeitig ein Stück Technikgeschichte zu bewahren.
Anbei ein paar Eindrücke der Restauration.