In meiner Jugend kamen der GameBoy und das SNES auf den Markt, im Freundeskreis gab es Besitzer von NES-Konsolen und auch der Amiga 500 und Atari-Geräte waren vertreten. Später waren dann Gamecube, Dreamcast, Playstation und xBox die Spielekonsolen der Wahl. Der Gaming-PC war ebenfalls ein stetiger Begleitung während der Jugendzeit und wurde samt Röhren-Bildschirm unzählige Male zu LAN-Partys geschleppt.
Retro-Gaming: Nostalgie und Entspannung
Ein großer Vorteil der Retro-Spiele; im Gegensatz zu Triple-A Hochglanz-Titeln der heutigen Zeit, bindet man sich keine dutzende oder sogar hunderte Stunden an ein Spiel, hat keine endlosen “Grind-Sessions” vor sich um den besten Loot zu ergattern und muss auch kein Geld für Season-Passes oder ähnliches ausgeben. Die kleinen Geräte und Retro-Spiele sind perfekt für kurze Spiele-Sessions von wenigen Minuten geeignet und haben trotzdem einen entspannenden Effekt.
Retro-Konsolen: schnell und einfach emulieren
Ein weiterer Vorteil: es gibt heute eine Vielzahl von Möglichkeiten, die klassischen Konsolen mit günstiger Hardware zu emulieren und so die geliebte Spiele aus der Jugend erneut daddeln zu können.
Ich hatte mir einen Raspberry Pi bestellt der eigentlich als Pi-Hole AdBlocker für das heimische Netzwerk eingesetzt werden sollte und mich endlich einmal an das Thema Einplatinencomputer heranführen sollte. Nachdem ich mich jedoch auf diversen Raspberry-Foren rumgetrieben und mich mit einem Kollegen über Retro-Gaming unterhalten hatte, wurde das Gerät doch für die Retro-Emulation eingesetzt.
Zusammenbau und Installation
Schon der Zusammenbau der Komponenten machte große Freude und war schnell und simple erledigt. Es mussten lediglich die Kühlelemente auf die Komponenten geklebt und der Lüfter verkaeblt werden. Auch das Formatieren der Speicherkarte und die Installation der Software “RetroPie” über den Imager war einfach und selbsterklärend.
Nach der Installation steht auf dem Gerät als Standalone-Anwendung die “Emulation Station” zur Verfügung. Auch die diversen Controller von SNES über xBox bis Playstation waren schnell eingerichtet und konfiguriert.
Bei der weiteren Einrichtung des “RetroPie” kann man sich nochmals einige Zeit aufhalten und verschiedene Themes für den Bildschirm der Konsolen- und Spieleauswahl (Hauptmenüs) sowie eine Vielzahl von Bessels (Rahmen um das Emulationfenster während des Gamings) ausprobieren; hier wartet ein Einrichtungs-Rabbithole.
Schnell merkte ich, wie viel Spaß es machte, die alten Titel zu spielen. Der große Nachteil, ich musste dazu weiter am Schreibtisch sitzen und die (unnötig) großen Monitore verwenden. Doch auch dafür gab es eine Lösung…
Im Trend: Retro-Handheld
Durch die Recherche zum RetroPi war meine YouTube Timeline mittlerweile bestimmt von entsprechenden Videos und eröffnete mir die Vielfältigkeit der Retrogaming-Bubble. Empfehlungen von entsprechenden Videos ließen nicht lange auf sich warten - Reviews von Retro-Handhelds und Modding-Tutorials.
Die Angebote der üblichen Anbieter konnten mich schnell überzeugen und Rabatt-Aktionen bei Aliexpress taten ihr übriges - das Gerät RG35XX Plus war bestellt.
Der Look wusste sofort zu überzeugen, im klassischen Gameboy-Stil ermöglicht das Gerät das mobile Spielen der klassischen Konsolen, nutzbar bis zu PSP- und PS1-Titeln. Der kleine Bildschirm bringt die Grafik ausreichend rüber und schlägt sich dabei wegen des kompakten Formfaktors besser als der PC-Monitor.
Auch hier bieten sich diverse Modding-Optionen und auch ich werde ein alternatives Betriebssystem ausprobieren; hier gibt es mittlerweile sehr viel ansehnlichere Menüoptionen als das Stock-Betriebssystem; der Bastel- und Technikfaktor ist also auch hier gegeben.
Im Fokus soll bei allen technischen Spielereien aber der Unterhaltungsfaktor bleiben; zu leicht verliert man sich im tweaken und optimieren der Einstellungen, wie es Javi Play in diesem Video eindrücklich beschreibt:
Das kurze und knappe Fazit: mit dem Handheld-Gerät steht der kurzen und entspannten Gaming-Session am Abend und dem erneuten Besuch von Hyrule, Mario-Land und weiteren Erinnerungen der Jugend nichts mehr im Weg.