Viel zu selten bin ich mit der Kamera draußen unterwegs; doch langsam spielt das Wetter wieder mit und so trieb es mich diesen Sonntag mit Kaffee, Kamera und Kameraden vor die Tür.
Meistens wissen wir zu Anfang nicht einmal welche Location wir dieses Mal aufsuchen und entscheiden bei Kaffee und Klönschnack wo wir hinfahren.
Lost Places sind immer hoch im Kurs und so besuchten wir diese Mal ein abgelegenes ehemaliges Militärgelände, das mittlerweile von der Gemeinde als Lagerfläche und Freizeitareal genutzt wird.
Bei Sonnenschein, aber noch eher frostigen Temperaturen, erreichten wir die Location. Das Gelände lag verlassen vor uns und war auf den ersten Blick naturbelassen. Rechts erstreckten sich aber kurz nach dem Eingang ein baufälliges Gebäude mit großen Stellflächen und Betonwänden davor. Hier wurden farbenfrohe Graffiti vom Sonnenlicht und Schattenwurf in Szene gesetzt.
Im Inneren des Gebäude gab es Räume, die vom Sonnenlicht durchflutet wurden und welche, die im Dunklen lagen. Es machte sich eine angenehme Gruselstimmung breit, als wir das Gebäude betraten und platzende Glasscherben und brechender Schutt unter unseren Schuhen ein hallendes Echo in das langgezogene Gebäude warfen.
In den dunklen Räumen experimentierten wir mit LED-Spots im Cyperpunk-Farbspektrum und beleuchteten Wände und Gegenstände. Mit der 16mm f/1.4 Linse ließ sich die Stimmung und die Dimension des Raumes gut einfangen.
In einem weiteren Gebäude wechselten wir zu rot und grün als Ambientfarben und dem Stroboskop-Effekt der LED's. Dies setzte die vergilbten Bücher und herabgefallene Lampen, sowie Holzstühle in eine surreale Szene. Das 30mm f/1.4 Objektiv schaffte hier eine bedrückende Nähe zu den Objekten.
Lost Place mit Wiederbesuchswert
Das Gelände ist einen weiteren Besuch wert und erhält auf der Liste "Lost Places" einen der vorderen Plätze, da er vielfältige Motive und Szenen bietet. Er ist außerdem relativ leicht zugänglich, auch wenn einige der Gebäude durch die zerbrochenen Fenster betreten werden müssen. Die kleine Touren entspannen ungemein und machen den Kopf frei vom wuseligen Arbeitsalltag. Die Kombination aus Bewegung, frischer Luft und freiem kreativen Denken, dem "Blödschnack" unterwegs sowie die Bearbeitung der Bilder am Rechner machen das Hobby zu einem in sich abwechslungsreichen und vielfältigen Zeitvertreib.